03/27/2025

Ethos empfiehlt der UBS-Generalversammlung, die Vergütungen, das Aktienrückkaufprogramm und den Nachhaltigkeitsbericht abzulehnen. Die Vergütungen der UBS-Leitungsgremien sind im Vergleich mit europäischen Finanzinstituten zu hoch und ein bedeutender Teil der variablen Vergütungen kann eine grosse Hebelwirkung entfalten. Ethos setzt sich zudem als langfristig orientierte Aktionärin für eine Verstärkung der Eigenmittel der Bank ein und empfiehlt daher die Ablehnung des neuen Aktienrückkaufprogramms. Ethos bedauert weiter, dass die Bank bestimmte Nachhaltigkeitsverpflichtungen zurücknimmt, und empfiehlt die Ablehnung des Nachhaltigkeitsberichts. 

Das Niveau der Vergütungen zugunsten der UBS-Führungsinstanzen – besonders im Vergleich mit europäischen Mitbewerbern ähnlicher Grösse – ist zu hoch. Ethos anerkennt, dass die UBS die Vergütung des CEOs für das Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 nicht weiter erhöht hat. Dennoch bleibt das Gehalt des CEOs eines der höchsten Gehälter in der Schweiz und in Europa: 2024 lag die Gesamtvergütung des CEOs 53 Prozent über dem Median der anderen CEOs der zehn grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen. Im Vergleich zu den Vergütungen der CEOs der zwölf grössten Finanzunternehmen im MSCI Europe Index lag seine Gesamtvergütung um 139 Prozent über dem Median. 

Ethos hat weiterhin Bedenken bezüglich der möglichen Höhe der variablen Vergütungen der Geschäftsleitungsmitglieder. Diese können maximal das Siebenfache des Grundgehalts betragen. Dies führt potenziell zu überhöhten Vergütungen. Zudem legt die Bank den Marktwert (Fair Value) der langfristig orientierten Aktienzuteilung nicht offen. So ist die Vergütung der Geschäftsleitung für 2024 unterbewertet und ergibt sich eine zusätzliche Hebelwirkung auf die variable Vergütung. 

Daher lehnt Ethos an der kommenden Generalversammlung von UBS am 10. April 2025 den Vergütungsbericht (Konsultativabstimmung) sowie die Vorlage der zugeteilten Vergütungen zugunsten der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats ab (bindende Abstimmungen). Ethos-Direktor Vincent Kaufmann hält fest: «Die Vergütungen bei UBS gehören branchenweit zu den höchsten in Europa. Solch hohe Zahlungen und der sehr grosse Hebel für die variable Vergütung können zu einer übermässigen Risikobereitschaft verleiten, wie dies die Finanzkrise von 2008 oder jüngst der Zusammenbruch der Credit Suisse gezeigt haben. Solche variablen Vergütungen sind nicht im Interesse der langfristig orientierten Aktionärinnen und Aktionären.»

Stabile Kapitalsituation: keine Aktienrückkäufe 

Das Vergütungssystem der UBS sieht für die langfristige Vergütungskomponente zwei Leistungskriterien vor, die Kernkapital-Rentabilität und die relative Gesamtrendite für das Aktionariat. Die Erfüllung der entsprechenden Leistungsziele kann jedoch mechanisch durch die Senkung des Eigenkapitals beeinflusst werden. Langfristig orientierte Aktionärinnen und Aktionäre der UBS sind jedoch an einer stabilen Bank interessiert, deren Kapital die Überwindung von Wirtschaftskrisen ermöglicht. Daher sollte die Bank aufgrund ihres Geschäftsmodells mit Fokus auf die Vermögensverwaltung sowie ihrer Grösse im Verhältnis zur Schweizer Wirtschaft eine hohe Eigenkapitalbasis aufweisen. Aus diesem Grund wird derzeit politisch über die Höhe des Eigenkapitals der Grossbanken nachgedacht. Die Grösse der UBS seit der Übernahme der Credit Suisse macht eine weitere Rettung durch den Bund sehr kompliziert. Folglich ist es unerlässlich, dass die Bank ihr Eigenkapital stärkt. Der Vorschlag des UBS-Verwaltungsrats, Aktien aufzukaufen und zu vernichten, widerspricht diesem Ziel und der aktuellen Diskussion. Ethos unterstützt die Stärkung der Eigenmittel mittels hartem Eigenkapital und empfiehlt der Generalversammlung von UBS, gegen das vorgeschlagene Aktienrückkaufprogramm zu stimmen. 

Nachhaltigkeitsbericht: UBS korrigiert Ambitionen nach unten

Ethos empfiehlt ausserdem den Aktionärinnen und Aktionären von UBS, den Nachhaltigkeitsbericht abzulehnen. Einerseits hat die UBS im Vergleich zum letzten Jahr Rückschritte gemacht. Insbesondere hat die Bank ihre Ambitionen in Bezug auf den Klimawandel, im Bereich Vielfalt und Gleichberechtigung sowie bei den Investitionsausschlusskriterien verwässert. 

Andererseits weist der UBS-Nachhaltigkeitsbericht wesentliche Lücken auf. Die Transparenz der UBS in Bezug auf die finanzierten Emissionen im Bereich der Vermögensverwaltung ist unzureichend und ermöglicht es den Aktionärinnen und Aktionären nicht, den Beitrag der Bank zum Klimawandel zu beurteilen oder die zukünftige Reduzierung ihrer Auswirkungen zu messen. Die UBS veröffentlicht nur teilweise die Treibhausgasemissionen in Verbindung mit den gewährten Krediten. Die Bank veröffentlicht auch keine stringente Strategie zur Senkung der Treibhausgasemissionen mit den zur Zielerreichung festgelegten und quantifizierbaren Massnahmen. Ohne einen transparenten Fahrplan zur Erreichung von Nettonull im Jahr 2050 können die Aktionärinnen und Aktionäre jedoch die Glaubwürdigkeit der Klimastrategie nicht beurteilen.

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