11/24/2008

Pictet und Ethos präsentieren die Ergebnisse der zweiten Carbon-Disclosure-Project-Umfrage für die Schweiz. Befragt wurden die hundert grössten börsenkotierten Unternehmen der Schweiz zu ihrer Strategie betreffend Klimawandel sowie zu ihren Treibhausgasemissionen. Die Umfrage zeigt, dass sich die meisten Unternehmen ernsthaft mit dem Klimawandel befassen. Allerdings haben erst wenige Unternehmen überzeugende Strategien entwickelt und ganz konkrete Ziele zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen definiert.

Pictet und Ethos präsentieren heute den zweiten Bericht zum „Carbon Disclosure Project“ in der Schweiz. Die Umfrage wurde dieses Jahr von den fünfzig auf die hundert grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen erweitert. Untersucht wurde, in wie weit die Unternehmen Strategien bezüglich dem Klimawandel ausarbeiten und umsetzen.

Die fünfzig grössten Unternehmen (erste Hälfte der befragten Unternehmen): erfreuliche Teilnahme, aber wenige setzen sich konkrete Ziele

Die Ergebnisse aus der neuen CDP-Umfrage bei den fünfzig grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen belegen deren Interesse für die Problematik des Klimawandels: 70% dieser Unternehmen haben an der diesjährigen Umfrage teilgenommen.

Die vertiefte Analyse der Umfrageresultate zeigt aber auch, dass noch nicht alle Unternehmen die Chancen und Risiken des Klimawandels klar erkennen: Beispielsweise haben schon 23 der befragten Unternehmen einen konkreten Plan zur Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen, aber nur gerade vier halten ihr Reduktionsziel in einer absoluten Zahl fest. Immerhin bestimmen weitere fünf Unternehmen Zielvorgaben im Verhältnis zum Produktionsvolumen oder zur Anzahl Mitarbeitenden. Viele Marktteilnehmer erfassen ihre Chancen und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel noch zu wenig systematisch und vor allem nicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette, das heisst vom Einkauf bei Lieferanten, über die eigene Fertigung bis zu den Auswirkungen ihrer angebotenen Produkte und Dienstleistungen. In diesem Bereich erwarten institutionelle Investoren weitere Fortschritte, um die mit den Treibhausgasemissionen verbundenen Herausforderungen besser bewerten zu können.

Die fünfzig folgenden Unternehmen (zweite Hälfte der befragten Unternehmen): Klimawandel als Herausforderung

Von den fünfzig weiteren, zum ersten Mal teilnehmenden Unternehmen haben 46% den Fragebogen beantwortet. Diese tiefere Teilnahmequote ist nicht bloss Ausdruck eines geringeren Interesses für die Problematik des Klimawandels. Viele der kleineren Unternehmen sehen sich schlicht nicht in der Lage, die verlangten Informationen zu liefern. Häufig fehlen geeignete Strukturen, um die Herausforderung des Klimawandels in die Unternehmensstrategie zu integrieren.

Auch Investoren tragen Verantwortung

Die gewonnen Erkenntnisse ermöglichen es Investoren, ihre Anlageprozesse in Bezug auf Klimarisiken zu optimieren. Denn viele Investoren befürchten, dass sich die Folgen des Klimawandels – neben der moralischen Verantwortung, welche dem Kapitalgeber automatisch auch zukommt – auf den Wert der Unternehmen auswirken. Sie haben daher ein handfestes Interesse daran, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und Chancen in ihre Anlageentscheide einzubeziehen. Der vorgelegte Bericht ist damit auch ein Schritt in Richtung verbesserter Transparenz: Investoren kommen so an die richtigen klimarelevanten Informationen heran, die entscheidend sind für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen, für Anleger sowie für das Wohlergehen unserer Gesellschaft.

 

Nachricht
Nachhaltige Entwicklung