01/30/2003

Die amerikanische Börsenkommission, Securities & Exchange Commission (SEC), hat am 23. Januar 2003 eine Regelung verabschiedet, wonach amerikanische Anlagefonds und Anlageberater verpflichtet werden, ihre Stimmabsichten für die Generalversammlung jener Unternehmen, in die sie investieren, sowie ihre Richtlinien zur Ausübung der Stimmrechte oder ihre Stimmpolitik bekannt zu geben. Dies erlaubt den Aktionären, sich in Zukunft jederzeit auf der öffentlich zugänglichen Website der SEC, EDGAR (www.sec.gov), oder direkt auf der Website des jeweiligen Fonds darüber zu informieren, wie die Anlagefonds die Prinzipien der Corporate Governance anwenden.

Zahlreiche Investoren mit sozialer Verantwortung haben diese Massnahme begrüsst, da sie zur Förderung von Transparenz und einer besseren Betriebsführung beiträgt und vom Social Investment Forum und seinen Mitgliedern seit langem verlangt worden war. Bisher wurde der Grundsatz der Transparenz von mehreren Anlagefonds mit sozialer Verantwortung auf proaktive Weise und freiwilliger Basis umgesetzt. Von den Persönlichkeiten, die sich für die Verabschiedung dieser Regelung eingesetzt haben, sind besonders Timothy Smith, Präsident des Social Investment Forums und Senior Vice-President der Walden Asset Management (www.sec.gov), Amy Domini, Gründerin und Geschäftsführerin der Domini Social Investments (www.domini.com) sowie Nell Minow, Herausgeberin der Corporate Library (www.thecorporatelibrary.com) zu erwähnen.

Für ethos stellt die Einführung der allgemeinen Informationspflicht über die Ausübung der Stimmrechte gegenüber den Aktionären einen grossen Fortschritt in Bezug auf Transparenz und Wahrnehmung von Verantwortlichkeit (accountability) dar. Dadurch haben die Investoren die Möglichkeit, die Stellungnahmen der Anlagefonds zu wichtigen Themen der Generalversammlung zu kennen, über die sie zu entscheiden haben. Dies betrifft insbesondere die Zusammensetzung des Verwaltungsrates, die Entlöhnung der Unternehmensleitung oder Fragen über wichtige soziale und die Umwelt betreffende Aspekte.

Wir hoffen, dass die europäischen Behörden in naher Zukunft ähnliche Massnahmen verabschieden werden, die dazu beitragen werden, die Transparenz zu erhöhen und das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.

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