11/01/2011

34 der 100 grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen haben Ziele für die Reduktion des CO2-Ausstosses festgelegt. Bei einem Grossteil der Unternehmen reichen diese Zielsetzungen jedoch nur bis ins Jahr 2012 – langfristige Strategien bleiben der Einzelfall.

Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen aktuellen Befragung des Carbon Disclosure Projects (CDP), der Ethos Stiftung und von Raiffeisen Schweiz. Befragt wurden die 100 grössten kotierten Unternehmen der Schweiz zu Chancen, Risiken und Strategien im Klimawandel. 59 Prozent der Unternehmen leisteten der Aufforderung Folge.

Ethos und Raiffeisen befragten gemeinsam im Auftrag des Carbon Disclosure Projects (CDP) die 100 grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen zu ihrer Klimastrategie. Die Ratingagentur Inrate verfasste den dazugehörigen Bericht der Resultate. Daraus geht hervor, dass nur 34 dieser Unternehmen Reduktionsziele für ihre Treibhausgasemissionen an das CDP berichten. Die Mehrheit der Unternehmen nennen relative Reduktionsziele, also beispielsweise eine Senkung proportional zur Produktion oder zum Personalbestand. Somit können die Gesamtemissionen eines Unternehmens bei einer relativen Zielsetzung trotzdem steigen, sollte das Unternehmen wachsen oder sollte es zu einem Produktionsanstieg kommen.

Aufgrund mangelnder politischer Vorgaben planen die meisten Unternehmen nur bis 2012

Unsicherheiten bestehen gegenwärtig wegen mangelnder nationaler und internationaler rechtlicher Rahmenbedingungen zur Senkung der Emissionen in der Privatwirtschaft. Dieser Umstand spiegelt sich in den Resultaten der Studie wider: Über 60 Prozent der angegebenen Reduktionsziele reichen nicht über das Jahr 2012 hinaus. Viele Unternehmen sind aufgrund fehlender politischer Vorgaben zurückhaltend, langfristige Reduktionsziele in ihre Strategie zu integrieren. Ausserdem gaben 58 Prozent der Unternehmen an, reglementarische Risiken in Bezug auf den Klimawandel vorauszusehen – bereits wesentlich mehr als im Vorjahr, als es noch 38 Prozent waren. Das weist deutlich auf die Unsicherheit über eine künftige Regulierung hin.

Die Qualität der Berichterstattung verbessert sich

66 Prozent der teilnehmenden Unternehmen entschieden sich, ihre Antworten öffentlich einsehbar zu machen (2010 waren es 60 Prozent). Insgesamt verbesserte sich die Transparenz und Qualität der Antworten bei der CDP-Informationsanfrage im Rahmen des durchschnittlichen Disclosure Score von 47 auf 55 Punkte (von total 100 möglichen Punkten). Die Kennzahl bewertet die Qualität und Vollständigkeit der Antworten.

Die Liste der Unternehmen mit ihrer Teilnahme, Veröffentlichung der Antworten und Disclosure Score findet sich auf Seite 37 der Studie.

 

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Nachhaltige Entwicklung