04/24/2002

Die von WWF (World Wide Fund for Nature) und der Stiftung ethos anlässlich der Generalversammlung der BP vom 18. April 2002 in London eingereichte Resolution, die von der Gesellschaft einen Bericht über die Risiken im Zusammenhang mit der Ölförderung in sensiblen Regionen verlangt, wurde von 10.3% der Aktienstimmen unterstützt.

Der WWF-UK, die Anlagestiftung ethos und eine Reihe von privaten und institutionellen Anlegern haben zuhanden der Traktandenliste der Generalversammlung von BP eine Resolution hinterlegt. Darin fordern sie den Konzern auf, offenzulegen, wie BP Risiken evaluiert, die in Zusammenhang mit Arbeiten in ökologisch und kulturell sensiblen Regionen entstehen. Die Aktionäre verfügen heute über ungenügende Informationen bezüglich der Entscheidungsprozesse und des Risiko-Managements.

Die Resolution erwähnt insbesondere das „Arctic Refuge“ in Alaska. Dabei handelt es sich um ein einmaliges Ökosystem mit einer reichen Fauna. Deshalb ist jegliche Ölförderung in diesen Gebieten bis heute untersagt. BP und andere Ölgesellschaften üben Druck aus, um diese sensible Region für die Ölgewinnung zu öffnen.

Die Märkte anerkennen, dass BP in Bezug auf Nachhaltigkeit einer der führenden Ölkonzerne ist, insbesondere in der Entwicklung erneuerbarer Energien. Dennoch sind der WWF und ethos der Meinung, dass das Unternehmen in Bezug auf die Bewertung von Risiken im Zusammenhang mit den möglichen negativen Folgen auf ökologisch und kulturell sensible Regionen mehr Transparenz entwickeln sollte.

Die Resolution 2002 folgt einem mit dem Unternehmen geführten Dialog und will das Verhältnis zwischen der Gesellschaft und den verschiedenen Anspruchsgruppen verbessern. Dabei steht die Verringerung von negativen Einflüssen auf Umwelt und Zivilgesellschaft im Vordergrund.

Die Resolution wurde von 10,3% der Aktienstimmen unterstützt, was einem Börsenwert von CHF 18 Milliarden entspricht. Zusätzlich entschieden sich mehrere institutionelle Investoren dafür, den Antrag der Unternehmensleitung nicht zu unterstüzten und sich deshalb der Stimme zu enthalten. Unerfreulicherweise wurde die Zahl der sich bei der Stimmabgabe enthaltenden Aktionäre von der Gesellschaft nicht veröffentlicht.

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